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Es ist ungeheuer. Russland muss fallen,

so oder so!“, heißt es unter dem 22. Juni

im Tagebuch, und am 1. Juli jubelte er:

„Sieg, Sieg!!! Im Radio erklingt das

Deutschlandlied! Sewastopol, die stärks-

te Festung der Welt, ist gefallen. Über

Stadt und Hafen weht die deutsche Fah-

ne. Was das bedeutet, weiß ich noch

nicht, aber ich fühle, dass hier etwas Un-

geheures geschehen ist. Es lebe Deutsch-

land! Es lebe der wunderbare Führer

Adolf Hitler!! Es lebe die beste Wehr-

macht der Welt!!!“

[

Û

63]

Brummen, der ganze Nordhimmel war

ein Feuermeer wie noch nie“, heißt es be-

reits unter dem 30. Mai, und nachdem

Günther die benachbarte Großstadt An-

fang Juni dann selbst in Augenschein ge-

nommen hatte, war er sichtlich erschüt-

tert: „Es ist schrecklich, dieses Bild des

Grauens in Köln.“

Solche Ereignisse bedrückten Günther

zwar, konnten ihm seinen unbedingten

Glauben an den deutschen Sieg aber

nicht rauben. „Heute ist ein Jahr Krieg

im Osten. Was ist hier geleistet worden.

201

201/

Szene aus Köln am Morgen

des 31. Mai 1942. Die Frauen

tragen Brillen zum Schutz

gegen Rauch und Staub.

63 Ü Der OKW-Bericht vom 1. Juli 1942

1942: „Macht will ich haben! Alle sollen mich lieben oder fürchten.“

198