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ten Blick erstaunlich wirken, wie schnell die Funktionen in der

Hitlerjugend bei Günther in den Hintergrund rückten, aber sie

versprachen dem frischgebackenen Jungstammführer aktuell

keinerlei persönliche Vorteile mehr. Seine Zukunft sah er zu

diesem Zeitpunkt ganz eindeutig in der Wehrmacht.

Noch aber war Günther Gymnasiast, der vor Antritt des Ar-

beitsdienstes schnellstens aus der Schule zu entlassen war, was

am 25. Juni auch geschah: „Heute war also für mich der letzte

Schultag. Das Abitur bekomme ich Ostern.“ Am Tag darauf

wurden er und weitere 17 vorzeitig entlassene Schüler im Gym-

nasium verabschiedet: „Der letzte Tag in der Schule. Wie oft war

sie eine Qual, wie oft aber auch viel Freude! Das Zeugnis ging.“

Ohne jede Prüfung hatte Günthers Schulzeit damit

ihr abruptes Ende gefunden. Bei dem Fest, dass sich

der Zeugnisverleihung am Abend spontan anschloss,

wollte nach seiner Schilderung keine rechte Stim-

mung aufkommen. Das führte er aber nicht auf die

kriegsbedingten und mithin beängstigenden Begleit-

umstände des ja eigentlich erfreulichen Anlasses zu-

rück, sondern auf eine mangelnde Verankerung vie-

ler seiner Mitschüler in der ideologiegetränkten

„Volksgemeinschaft“: „Um 6 Uhr war bei Mazink un-

ser Kommers. Stimmung war keine da, dafür sind zu

viele Standesbewusste unter uns.“

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203 /

Abschiedsfeier am 26. Juni 1942

(Günther Roos hinten rechts).

Von den 18 Schülern sollten sieben

nicht aus dem Krieg zurückkehren.

204 /

Die Klasse von Günther Roos

(1. Reihe, 3. v. l.) am Vormittag des

26. Juni 1942

1942: „Macht will ich haben! Alle sollen mich lieben oder fürchten.“

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1942