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5. August 1940 an Frau Elisabeth:

„Der Gesamtwert der bis 1. Aug. gekauften Brocken beläuft

sich auf ca. 550,- RM, sehr niedrig eingeschätzt. Da ich hier fast kein Geld ausgeben kann,

kaufe ich alle 14 Tage für ca. 100,- RM Waren ein.

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Hier gibt es auch wieder gutes Bier 3 Frs. der ½ Liter sind auf Mark gerechnet 15 Rpf.

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Dover, sagten uns die hier liegenden Stuka-Leute, sähe genau aus wie Dünkirchen, ein großer

Schutthaufen. Heute haben die Stukas wieder in Gemeinschaft mit Flotteneinheiten eine

Aktion im Kanal unternommen, waren auch schnell fahrende U-Boote dabei. Von engl. Schiffen

keine Spur. Die See hier wird einwandfrei von Deutschland beherrscht, von der Luft ganz zu

schweigen.

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Gestern waren wir auf der Rückreise von Calais in der Festung Gravelines

und haben daselbst bei der Mademoiselle Paulette soupiert. Ich sage dir, wie bei Wiesch,

Suppe, Vorspeise, I. junger Hahn mit Perlerbschen, alsdann II. Kalbsbraten mit Aprikosen u.

div. Salaten, Nachspeise Obstpudding mit Biskuit in Weinsauce. Mokka mit div. Likören nach

Wahl. Beim Essen gab es Beaujolais 1921er.“

14. August 1940 an Sohn Gustav:

„Todt ist fast dauernd hier, woraus Du ersehen kannst,

dass sich hier etwas Großes tut. […] Schlimm sieht es in Dünkirchen aus. ¾ der

100 000 Einwohner zählenden Stadt ist dem Erdboden gleichgemacht, nur Schutt-

haufen, wo aber auch keine Mauer mehr steht. Der Rest der Häuser hat keine Dächer

mehr, geschweige denn Fenster. […] Bei den Aufräumungsarbeiten in der Stadt findet

man die in den Kellern eingeschlossenen und elend umgekommenen Einwohner,

oft mit 20–30 und mehr, furchtbar, sage ich Dir. Auch heute nach 2 Monaten werden

noch dauernd Leichen angeschwemmt, man schätzt die Zahl auf ca. 50 – 60 000,

denn 35 000 hat man schon geborgen. […] Es erweckt den Anschein, als ob die

ganze Strecke bis Boulogne deutsch bleiben würde, denn ich glaube kaum, dass wir

die schönen Sachen für die Franzosen bauen. Wie das Volk aber auf belgischer

Seite fleißig u. beängstigend sauber ist, so ist die franz. Seite faul u. schwierig wie

Mist. […] Man braucht sich aber auch nicht zu wundern, dass Frankreich den Krieg

verloren hat, denn die Franzosen sind in allem 50 Jahre zurück, egal auf welchem

Gebiet. Eine Wohnkultur hat das Volk, fürchterlich, sage ich Dir, selbst in den besseren

begüterten Bürgerhäusern nur Talmi u. Kitsch. Worin sie auf der Höhe sind, ist

Damenwäsche u. Garderoben, die aber der Franzose nicht kaufen kann, da er kein

Geld dafür verdient. Ich habe mich gut eingedeckt: 2 Mäntel, 3 Anzüge, 5 Paar

Schuhe, 10 Hemden, 12 Binden, Bademantel, Unterzeug, Schlafanzüge, Strümpfe

etc. Für Elisabeth habe ich Seide und Kombinationen, Strümpfe, 3 Paar Schuhe,

Schlafanzüge u. Unterzeug aus reiner Seide gekauft; nun seid Ihr dran, zum Teil

habe ich schon so z. B. Zephir für Schlafanzüge, Strümpfe u. Schuhe, das andere

kommt noch.“

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1940: „Es ist bald wie im Märchen. Deutschland wird siegen!“

1940