Juli 1940 an Frau Elisabeth:
„Zum Einkauf war ich Samstag früh in Boulogne u.
Calais. Ich habe mich gut eingedeckt: 10 Paar Wollstrümpfe (reine Wolle) à
70 Pfg., 6 Krawatten (reine Seide) à 60 Pfg., 6 Popelinhemden beste Qualität
à 2,50 RM, 2 Paar Schuhe à 5,50 RM, einen neuen Hut, federleicht 2,50 RM,
etwas Seidenwäsche für Dich 10,- RM, schicke sie Dir mit der schmutzigen
Wäsche. Strümpfe u. Schuhe werde ich Dir auch noch kaufen, muss aber
deine Schuh- u. Strumpfnummer haben.
Welchen Brustumfang haben Gustav u. Günther bezgl. herrlicher Pullover
Stück 1,50 reine Wolle? Also bitte so schnell als möglich.
[
…
]
Die Abtlg. wird
auf 10 Mann ansteigen, die meiner Leitung unterstehen. Wir werden als
selbstständige Bauleitung für dauernd hier bleiben. In den nächsten Tagen
siedeln wir nach Calais über, wo ein herrlicher Badestrand ist, das Leben ist
dort normal, desgl. der Badebetrieb wie im Frieden, bin rot wie ein Krebs.
Nach Kriegsschluss September sollen die Familien nach hier geholt werden.
[
…
]
Hast Du sonst noch Sachen notwendig? Ich mache hier Folgendes:
Ich lasse hier nicht waschen, sondern kaufe nur neue Sachen u. schicke
schmutzige nach Hause, auf diese Art werde ich mich für etliche Jahre ein-
decken.“
148
1940: „Es ist bald wie im Märchen. Deutschland wird siegen!“