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20. Juli 1944

Hinter dem Attentat auf Adolf Hitler standen Vertreter jener militärischen und

national-konservativen Eliten, die 1933 und in den Jahren danach zunächst

maßgeblich zur Machtübernahme und zur Machtsicherung der National­

sozialisten beigetragen hatten. 1938 war es dann Generaloberst Ludwig Beck,

der als Generalstabschef des Heeres versuchte, die deutsche Generalität

dazu zu bewegen, Hitler die Gefolgschaft zu verweigern und zurückzutreten.

Als er damit scheiterte, trat er aus Gewissensgründen selbst von seinem Amt

zurück. Dennoch blieb Beck die treibende Kraft jener Militärs, die zum Staats­

streich entschlossen waren, und hielt engen Kontakt zu Carl Friedrich Goerdeler,

dem Kopf des zivilen Widerstands.

Ab Herbst 1943 war Oberstleutnant Claus Schenk Graf von Stauffenberg in

die Attentatspläne eingeweiht und als Attentäter vorgesehen. Nachdem be­

reits mehrere Versuche gescheitert waren, legte er am 20. Juli 1944 im „Führer­

hauptquartier Wolfsschanze“ bei einer Lagebesprechung eine Bombe. Nach

Hitlers Tod hätte eine zivile Regierung mit Generaloberst Ludwig Beck als

Reichspräsident und Carl Friedrich Goerdeler als Reichskanzler eingesetzt

werden sollen.

Der Attentatsversuch scheiterte jedoch, Hitler wurde nur leicht verletzt, und

die von den Attentätern zur Übernahme der Macht geplante „Operation

Wallküre“ misslang. Die Mehrheit der Verschwörer wurde verhaftet, mindestens

180 Personen wurden standrechtlich erschossen oder nach Schauprozessen

hingerichtet. Das NS-Regime nutzte das Attentat als Auftakt einer Verfolgungs­

welle, die jegliche Opposition unterbinden sollte, weshalb beispielsweise

die „Sippenhaft“ für Familienangehörige politischer Gegner angewandt wurde.

Als sich Hitler unmittelbar nach dem Anschlag in der Öffentlichkeit zeigte,

sahen sich große Teile der Bevölkerung in ihrem Glauben an die Unantastbar­

keit des „vom Schicksal bestimmten Führers“ bestätigt. Der wiederum teilte

umgehend per Rundfunkrede mit, er sei völlig unverletzt, was er als „Bestäti­

gung des Auftrages der Vorsehung“ auffasse, sein „Lebensziel“ in bisheriger

Art und Weise weiterzuverfolgen. Nach Beobachtungen des Sicherheits­

dienstes der SS atmete die Bevölkerung tatsächlich „erleichtert auf“:

„Fast durchweg ist die Bindung an den Führer vertieft und das Vertrauen zur

Führung gestärkt worden.“ Folge sei „eine Erhöhung des Kampfgeistes und

des Willens zum unbedingten Durchhalten“. Das wollte man auch für die

Wehrmacht erreichen, weshalb drei Tage nach dem Attentat auf Vorschlag

von Hermann Göring dort der „Deutsche Gruß“ eingeführt wurde.

1944: „Der Endsieg ist greifbar nahe gerückt!!“

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