ßer Runde zusammen und sang so schwermütige Weisen
wie ‚Jenseits des Tales‘, man sang Volkslieder, Landsknechts-
weisen und natürlich auch Nazi- und Soldatenlieder.“ Wich-
tiger als Inhalte und Melodien sei dabei aber stets die Stim-
mung gewesen. „Wenn man so in der Dunkelheit singend
zusammensaß, dann erzeugte dies ein ungeheures Gefühl
der Zusammengehörigkeit.“ Und in einem Gespräch ergänz-
te er 2012, auf dem Birkhof habe es stets „zwei Welten“ gege-
ben: den Jungvolkdienst und die Freizeit. Man habe sich
dort, an diesem für Unbeteiligte abgelegenen Ort „einfach
wohlgefühlt“: „Das hat Spaß gemacht.“
Der „Spaß“ scheint während des offiziellen Sommerlagers
in erster Linie wohl in der Zeit nach dem abendlichen „Zap-
fenstreich“ stattgefunden zu haben, der je nach
Aktivitäten zwischen 22 und 22:30 Uhr lag.
Nachdem sich sämtliche „Pimpfe“ anordnungs-
gemäß in die Betten verkrochen hatten, kam of-
fenbar die Zeit des Führerkorps. „Um 10 Uhr
war Zapfenstreich. Waren dann bis 12 Uhr bei
Engels saufen“, notierte Günther bereits am 6.
August. Das setzte sich in den folgenden zwei
Wochen fort. Kaum waren die „Kleinen“ im Bett,
gaben sich deren Führer besonders erwachsen,
indem sie in einer der nahe gelegenen Gaststät-
ten „soffen“ oder die ebenfalls in der Nähe stati-
onierte Flakstellung besuchten, wo sie am
Horchgerät sitzen oder gar die Scheinwerfer be-
dienen durften. Auch wenn die jeweils konsu-
mierten Mengen an Bier, Schnaps und Zigaretten
nicht mitgeteilt werden, wird doch deutlich, dass
die meisten der Brühler Jungvolkführer offenbar
regelmäßig und bedenkenlos Alkohol und Nikotin konsu-
mierten – ohne dabei allerdings ihre Pflichten gegenüber
den Jüngeren zu vernachlässigen. All das war auf dem abge-
Flak
Eine der Maßnahmen zur Abwehr feindlicher Luftangriffe auf deutsche Städte,
die ab Mai 1940 durchgeführt wurden, war die Aufstellung der Flugabwehr
kanonen – abgekürzt: Flak. Um Flugzeuge besser treffen zu können, hatten
diese Kanonen eine hohe Schussfolge. Sie wurden nach Kaliber (leichte, mittlere
und schwere Flak) sowie nach Anzahl der Geschützrohre (Einling, Zwilling,
Drilling oder Vierling) unterschieden. Die Geschosse waren zumeist mit Brand-
oder Sprengstoffen gefüllt und mit Aufschlags- oder Zeitzünder versehen.
Die Flak wurde zumeist in Batterien eingesetzt, die zur Abwehr nächtlicher Angriffe
mit starken Suchscheinwerfern ausgerüstet waren.
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Auch die Tätigkeit der Flak wurde den Kindern
und Jugendlichen bereits in der Schülerzeitschrift
Hilf mit! nahegebracht. Hier ein Foto aus der
Ausgabe vom Juni 1940
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Brühler Jungvolkführer im „Standlager“
Birkhof im Sommer / Herbst 1940. Mit dabei im
hellen Hemd und mit Zigarette: Günther Roos.
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1940: „Es ist bald wie im Märchen. Deutschland wird siegen!“