Und, mein lieber Knabe, wenn Du Dich mutwillig melden würdest, so wäre das für mich
nur der Beweis für Deine geistige Unzulänglichkeit; denn frage mal einen der Freiwilligen,
wie er heute über seine Meldung denkt. Er wird sich nur an den Kopf schlagen und
bitterlich weinen. Er hat nur Enttäuschungen erlebt. Idealismus, sofern er welchen hatte,
hat er bestimmt verloren. Er hat so viel von jener Kameradschaft an der Front gehört,
jener Kameradschaft, die erst im Feuer der Granaten wächst, die erst auf dem Schlacht-
feld fest und unlösbar zusammengeschweißt wird, von der Kameradschaft, von der man
so schöne Geschichten liest und so viel Wunderbares im Radio hört. Und dann kam er
hinaus und suchte sie. Aber er hörte immer nur:
Und so geschah ihm mit vielem, er sah, wie ,Eiserne Kreuze‘ verteilt wurden, er sah,
wie er lebte und die Offiziere, und oft hungerte er, schwitzte und fror und er kam endlich
in den Kampf. Aber das, was man Kampf nannte, war kein Kampf, es war ein großes
Massenmorden und -schlachten. Ein Morden mit den raffiniertesten Mitteln der modernen
Technik, er sah das viele Blut, das floss, er sah die, die ihm am liebsten waren, fielen, er
lag im Dreck, konnte sich nicht rühren, da bei der geringsten Bewegung die MGs zu
bellen begannen. Er hörte die Verwundeten schreien und stöhnen und konnte ihnen
nicht helfen. Und als er so dalag, da musste er sich fragen: „Wozu dies alles?! Wo bleibt
hier Gott!!!? Und auf diese Frage gab es keine Antwort! Wie oft haben wir uns schon
gefragt: War dieser Krieg nicht zu vermeiden? Die Antworten auf diese Fragen sind nicht
zur Veröffentlichung in Presse und Radio geeignet!“
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1941: „Ein neues, starkes Volk wächst heran. Und ich bin dabei!“