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15. Juli 1941 an Mutter Elisabeth:

„Alles flucht, der Krieg, sprich Marschieren, kommt

uns am Hals raus. Und dann ist kein Ende zu sehen; denn Russland ist groß.

Immer weiter ...! [...] Es wird hier gesagt, bei jedem km, den wir hinter uns gebracht

hätten, sähe man Wolken von Idealismus aus den Kolonnen aufsteigen und sich in

nichts auf­lösen!

22. Juli 1941 an Mutter Elisabeth:

„Nach 5 Wochen ein Lebenszeichen! Ich dachte schon,

der Tommy habe Euch alle leicht lädiert!

[

...

]

Aus dem Brief von Günther musste ich

unbedingt 2 Sätze vorlesen. 1. ‚Komm mir nur nicht ohne Ritterkreuz nach Hause!!‘

Kommentar der Kameraden: ‚Idiot, Hammel, noch kein Pulver gerochen, grüner Knabe,

ist wohl noch nie getippelt!!‘

[

...

]

Du siehst, mit Ritterkreuzen und Idealismus darfst Du

uns nicht kommen. Das erregt nur noch!“

26. Juli 1941 an Mutter Elisabeth:

„Russland!! Russland!! Hür mr op met Russland. Ich wollte

immer einmal nach Russland, wenn auch nicht so. Heute kann ich nur sagen: Unsere

Presse hat nicht übertrieben!!! Alle Kommunisten müssten hier mit sein! Sie wären kuriert!

Bauer und Arbeiter ausgesogen und im Elend! Hier erkennst Du auch, was Hitler dagegen

geleistet hat und was wir ihm zu danken haben!!“

6. August 1941 an Vater Toni:

„In der Heimat denkt man bei diesem Wort [gemeint: „Ein-

satz“] an vorstürmende deutsche Truppen, rückwärts rennende Russen, an Eichenlaub

und Ritterkreuze. Unsere Gefühle sind nun bedeutend anders. Ich glaube, von ,Stimmung‘

kann man kaum noch reden. Jeder Angriff bedeutet Kampf bis zum Letzten. Der Russe

wehrt sich zäh und verzweifelt. Was hat der Landser nun zu sagen? Er sieht nicht,

dass es weitergeht, und er merkt nicht, dass er siegt. In Frankreich, Polen, da wusste er,

noch 300 km, dann ist Schluss! Weiter geht es nicht, da setzt das Meer oder das Gebirge

die Grenze. Russland aber ist riesengroß und arm. Die Strapazen und Entbehrungen

haben uns körperlich ziemlich groggy gemacht, moralisch nicht; denn jeder weiß,

dass er seine Pflicht zu tun hat und gehorchen muss. Aber wir sind es satt und sehnen

das Ende dieser Scheiße herbei. Immer wieder kannst Du auch hören: ,Mensch, gegen

so was müssen wir nun kämpfen!‘ Polen, Griechen und Franzosen waren wenigstens

noch Menschen und meist auch faire Gegner. Aber diese Russen, Asiaten, diese Halb-

menschen, Idioten und Kretins, gegen die zu kämpfen, ist kein Vergnügen.“

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1941: „Ein neues, starkes Volk wächst heran. Und ich bin dabei!“

1941