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derte sich durch die Inflation der Nachkriegsjahre

dann jedoch schlagartig. „Aktien waren wertlos ge-

worden, Hypotheken wurden mit Inflationsgeld zu-

rückgezahlt, wofür sie sich zur Not noch ein Pfund

Butter kaufen konnte“, fasste Günther Roos später

die Familiensicht auf diese Zeit zusammen. So stand

Josephine Roos Ende 1923 schließlich „ohne alle Mittel“ da und

musste nach langen Jahren im Überfluss ihr weiteres Leben als

„Kleinrentnerin“ fristen. Es ist anzunehmen, dass sich solche un-

mittelbar erfahrenen Folgen von Weltkrieg und Inflation tief ins

Familiengedächtnis eingegraben haben. Andererseits war das

Verhältnis zwischen Großmutter Josephine und Günthers Eltern

Anton und Elisabeth recht angespannt, sodass gegenseitige Be-

suche eher selten waren. Immerhin besuchten die Brüder Gustav

und Günther ihre Oma regelmäßig einmal im Monat zum Sonn-

tagstee.

Erhebliche Bedeutung sowohl für die Erziehung ihres Neffen

Anton als später dann auch von dessen Sohn Günther kam Emilie,

der 1860 geborenen und unverheiratet gebliebenen Schwester

von Gustav Roos, zu, die als „Kirschwassertante“ in die Famili-

engeschichte einging. Selbstbewusst und „weltoffen“ habe sie –

hierin ihrem Bruder Gustav sehr ähnlich – „die Genüsse des

Lebens“ geliebt und beispielsweise heimlich Zigaretten und

Zigarren geraucht. Außerdem sei sie Bier, Rotwein oder eben

dem Kirschwasser gegenüber nie abgeneigt gewesen und habe

50

51

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Hochzeitsbild Gustav Roos

und Josephine Klug, 1894

51 /

V. l. n. r.: Wilhelmine Klug

(geb. Wichartz), Frau Keuler,

Josephine Roos (geb. Klug)

Die Großfamilie

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