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Im Verlauf des Jahres gewannen die Alliierten

an allen Fronten die Oberhand und führten ihre

1942 begonnenen Offensiven gegen die von der

NS-Propaganda nun so bezeichnete „Festung

Europa“ zu einem erfolgreichen Abschluss:

Anfang Februar kapitulierte die 6. deutsche

Armee in Stalingrad, am 13. Mai ergab sich

die deutsch-italienische Heeresgruppe Afrika.

Und als die Wehrmacht Anfang Juni letztmals

versuchte, die Initiative an der Ostfront zurück-

zugewinnen, musste sie ihre Offensive bereits

am 13. Juli wieder abbrechen.

Nachdem drei Tage zuvor die Alliierten auf

Sizilien gelandet waren, wurde der italienische

Ministerpräsident Mussolini am 25. Juli ent­

lassen; sein Nachfolger Pietro Badoglio unter-

zeichnete am 3. September einen Waffen­

stillstand mit den Westalliierten, die noch am

gleichen Tag auf dem Festland landeten.

Die Wehrmacht besetzte daraufhin umgehend

große Teile Italiens, wodurch eine neue Front

entstand. Auch der Seekrieg erlebte im Früh-

jahr eine radikale Wende, als die deutsche

Marine am 24. Mai nach hohen Verlusten an

U-Booten die Bekämpfung alliierter Geleitzüge

im Nordatlantik abbrach.

Zur gleichen Zeit nahm die Intensität der

alliierten Luftangriffe zu, die nicht zuletzt

wegen des völligen Fehlens einer wirkungs­

vollen deutschen Abwehr ein bis dahin unge-

ahntes Ausmaß der Zerstörung verursachten.

Im Jahresverlauf fielen mehr als 200000 Tonnen

Bomben auf das Reichsgebiet und damit

rund viermal mehr als 1942. Zu den besonders

schwer betroffenen Regionen zählten das

Rheinland und das Ruhrgebiet („Battle of the

Ruhr“), aber auch Hamburg und andere Hafen-

städte sowie Berlin wurden zunehmend zum

Ziel alliierter Bombardements. Für die deutsche

Bevölkerung brachte der Krieg zudem immer

neue und größere Einschränkungen, weil das

NS-Regime rigoros versuchte, sämtliche

menschlichen, materiellen und moralischen

Reserven für die Fronten verfügbar zu machen.

Den öffentlich wirkungsvollsten Ausdruck fand

dieses Bestreben in der Rede, die Propaganda-

minister Joseph Goebbels am 18. Februar

im Berliner Sportpalast hielt und in der er –

unter dem tosenden Beifall des geladenen

Publikums – den „totalen Krieg“ verkündete.

Da wegen immer neuer Einberufungen zur

Wehrmacht immer weniger Mannschaften für

die Flugabwehr bereitstanden, wurde am

26. Januar die Verordnung zur „Heranziehung

von Schülern zum Kriegshilfseinsatz der

deutschen Jugend in der Luftwaffe“ erlassen,

nach der zunächst Gymnasiasten des Geburts-

jahrgangs 1926, später auch der Jahrgänge

1927 und 1928 als uniformierte Hilfskräfte in

Flakstellungen eingesetzt werden konnten.

Viele der Luftwaffenhelfer kamen bei ihren

Einsätzen ums Leben.

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66 Ü Chronik „1943“

1943:„Als Soldat gehöre ich nur noch meinem Führer!“

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