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man mich einmal bewundert und fürch-

tet. Der Weg ist mir noch schleierhaft,

aber ich glaube, dass er über das Militär

geht, sofern ich noch zum Einsatz kom-

me. Allerdings bin ich mir im Klaren,

dass ich etwas wagen, dass ich mein

Leben dafür einsetzen muss. Ich will es

wagen, denn ich rechne mit dem Lohn,

mit der Macht. Gott, helfe mir!“

In diesem Bewusstsein endete Gün-

thers Zeit im Arbeitsdienst. „Es tut mir

leid, dass ich hier weg muss“, hatte er

schon am 6. September geschrieben, und

auch, als dann am 24. September die Ent-

lassung unmittelbar bevorstand, zog er

ein ausschließlich positives Fazit: „So

schloss der RAD, die herrliche Zeit. […]

Denn das war der RAD, wenn er auch bloß

drei Monate gedauert hat. Und er war ein

sehr schöner Lebensabschnitt!“

[

Ü

64]

Wehrmacht

Kaum nach Brühl zurückgekehrt, musste

Günther bereits am 26. September auf

dem Wehrbezirkskommando in Köln er-

scheinen, wo ihm mitgeteilt wurde, dass

er voraussichtlich Mitte Oktober einge-

zogen würde: „Dunnawetta! Wenn ich es

mir auch nicht eingestehen will, aber ich

habe eine Heidenangst vor dem Kom-

miss.“ Diese Ängste galten jedoch keines-

wegs dem Fronteinsatz als solchem, son-

dern der zuvor zu absolvierenden Ausbil-

dung, wusste Günther doch, dass er

aufgrund seines lockeren Mundwerks

und seiner chronischen Unordnung dazu

neigte, häufig anzuecken. Aber auch in

diesem Punkt legte er Gelassenheit an

den Tag: „Na, auch das geht vorüber.

Mein Ziel ist, möglichst bald Offizier zu

werden.“

210

210 /

Exerzierdienst auf dem

Kasernenhof während des

Reichsarbeitsdienstes in

Kamperfehn, Sommer 1942.

Günther Roos 2. v. r.

64 Ü RAD-Fotoalbum aus Kamperfehn

1942: „Macht will ich haben! Alle sollen mich lieben oder fürchten.“

209

1942