das Führungspersonal fast ausschließlich
aus den Schülern des ortsansässigen
Gymnasiums rekrutierte, die genug Zeit
hatten, um Heimnachmittage abzuhalten.
Die Volksschulabsolventen befanden sich
in aller Regel in der Berufsausbildung
und hätten angesichts der damals gelten-
den langen Arbeitszeiten einschließlich
der Sechstagewoche selbst am Wochen-
ende nur wenig Gelegenheit (und wohl
auch Interesse) gehabt, den Jungvolk-
dienst zu leiten.
Daher setzte Günther nunmehr alles
daran, seine Bekanntschaft mit Peter
Wieland zu nutzen und engeren Kontakt
zur Riege der örtlichen Jungvolkführer
zu suchen. So traf er sich am 7. April,
dem Karfreitag, nachmittags mit Wie-
land und weiteren Jungvolkangehörigen
im Brühler HJ-Heim zum Tischtennis-
spielen. Bei dieser Gelegenheit verabre
dete er sich mit dem Stammführer noch-
mals für den Spätnachmittag des glei-
chen Tages in der Stadt. Schließlich
stellte er sich am Abend des 20. April bei
den lokalen Feierlichkeiten zum 50. Ge-
burtstag Adolf Hitlers als „Fahnenbe
gleiter“ zur Verfügung und ging daran
anschließend mit Stammführer Wieland
und den von ihm eingesetzten übrigen
Einheitenführern ins Jungvolkheim, um
dort gemeinsam die Radioübertragung
von der Vereidigung der Politischen Lei-
ter der NSDAP im Berliner Sportpalast
anzuhören.
Eine Woche darauf war es Günther
dann tatsächlich gelungen, die drohende
Überweisung abzuwenden. „Habe mit
Peter Wieland alles geregelt“, notierte er
ins Tagebuch, das in der Folgezeit dann
zum aussagekräftigen Beleg dafür werden
sollte, dass er nun im Jungvolk in der Tat
eine „zweite Heimat“ gefunden hatte.
Nachdem Vater, Bruder und Freund Kurt
seit April des Jahres nur noch sehr selten
hierfür zur Verfügung standen, boten
ihm die neuen „Kameraden“ nun offen-
bar die Gesellschaft, die er suchte und
brauchte. Das lange Desinteresse am
aktiven Jungvolkdienst erforderte von
Günther zunächst aber ein besonders
großes Engagement, das Stammführer
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Gebietszeltlager des Jungvolks in
Nideggen vom 5. bis 25. August 1938,
an dem auch Brühler Jungvolk
angehörige teilnahmen. Die Inschrift
am eigens hierfür errichteten Turm
lautet: „Saubere Kerle – Junge
Soldaten – Treue Kameraden“.
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1. Mai 1939 in Brühl: Abmarsch vom
(früheren) Stadion an der Vochemer
Straße. 3.v.r. (mit Mütze) Stammführer
Peter Wieland. Rechts daneben
Manfred Mammel
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1939: „Es lebe Deutschland!“
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1939