ven, oft in Klischees verharrenden Darstel-
lung reiner NS-Ideologie zu unterscheiden.
So gern sich Günther im Rahmen seiner
zahlreichen Kinobesuche (allein für die
Jahre 1940 und 1941 zählt das Tagebuch 52
auf) auch unterhalten ließ, so war für ihn
gerade auch der Besuch der vorgeblich
128 /
Filmplakat zum
antisemitischen
Propagandafilm
Jud Süß
, 1940
historischen wie auch der eindeutigen
Propagandafilme selbstverständlich. Die
musste man einfach gesehen haben, al-
lein schon, um im Kreis von Schul
kameraden und HJ-Führern mitreden zu
können. Aber nicht nur das. Der Heran-
wachsende ließ sich, selbst wenn er sie er-
128
Günther Roos und die Medien seiner Zeit
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