Sicherheitsdienstes (SD)
Auf Initiative des Reichsführers SS, Heinrich Himmler, wurde 1931 unter Federführung von
Reinhard Heydrich ein Nachrichtendienst innerhalb der SS eingerichtet. Unter der Bezeichnung
„Sicherheitsdienst“ (SD) zählte es zu den zentralen Aufgaben dieser „Parteipolizei“, inner
parteiliche und äußere „Gegner“ der NSDAP zu überwachen. 1934 stieg der SD zum alleinigen
Nachrichtendienst der NSDAP auf, wobei Himmler die Arbeitsgebiete von SD und Geheimer
Staatspolizei (Gestapo) festlegte: Der SD war für die Ermittlung von Gegnern des NS-Regimes
zuständig, die Gestapo für die Gegnerbekämpfung.
Der SD, aus dem mehrere besonders radikale SS-Führer hervorgingen, entwickelte sich
zu einem höchst effizienten Nachrichtenapparat mit 1944 etwa 6 400 hauptamtlichen
Mitarbeitern. Zusätzlich wurde ein Netz von schließlich rund 30000 Informanten (V-Männer)
aufgebaut. Auf der Grundlage von deren Berichterstattung wurden regelmäßige Lage
berichte zusammengestellt, die als „Meldungen aus dem Reich“ die NS-Führung über die
innenpolitische Lage und die Stimmungen in der Bevölkerung unterrichten sollten.
HJ-Streifendienst
Der Streifendienst der Hitlerjugend wurde 1934 – offiziell dann im
März 1935 – eingerichtet und war eine Art „Jugendpolizei“. Zunächst
lediglich dazu gedacht, die innere Disziplin der HJ sicherzustellen,
wurden seine Befugnisse ab Herbst 1935 ausgeweitet. Er kontrollierte
nun auch das Verhalten sämtlicher Jugendlicher in der Öffentlich-
keit und die Einhaltung von Jugendschutzbestimmungen in der
Freizeit. Außerdem sollten HJ-feindliche Gruppenbildungen auf
gespürt und als illegal geltendes Auftreten anderer Gruppen
unterbunden werden. Damit wurde der HJ-Streifendienst zu einer
Eliteeinrichtung, die sämtliche Jugendliche im Alter von 10 bis
18 Jahren überwachen sollte. Die Streifendiensteinheiten arbeiteten
eng mit der Polizei – vorrangig mit Gestapo und SD – zusammen,
ohne dabei jedoch über polizeiliche Befugnisse zu verfügen. Das
hielt zahlreiche Angehörige des Streifendienstes aber nicht davon
ab, sich solche Kompetenzen anzumaßen. Durch den Streifen-
dienst wurde die Hitlerjugend zu einer maßgeblichen Institution
sozialer Kontrolle.
Ab 1938 galt der HJ-Streifendienst offiziell als Nachwuchsorgani
sation der SS. „Da der Streifendienst der HJ ähnliche Aufgaben
durchzuführen hat wie die SS für die gesamte Bewegung, wird er
als Sonderformation zur Sicherstellung des Nachwuchses für
die allgemeine SS aufgebaut, doch soll auch möglichst der Nach-
wuchs für die SS-Verfügungstruppen, Totenkopfverbände und
Junkerschulen aus dieser Formation genommen werden“, hieß es
offiziell.
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Passbild, das sich Günther Roos am
25. November 1941 für seinen neuen
Streifendienst-Ausweis anfertigen ließ
1942: „Macht will ich haben! Alle sollen mich lieben oder fürchten.“
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